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Anmeldung erforderlich 12. Mai 2023 Lesezeit: 4 min.
Die zielgerichtete Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) auf der Grundlage einer onkogenen Alteration hat in den Leitlinien bereits seit längerem einen festen Platz. „Die Diagnostik Therapie-relevanter Mutationen soll bei allen Patient:innen im Stadium IV vor Beginn einer medikamentösen Erstlinientherapie erfolgen.“ – lautet die aktuelle Empfehlung auch in der im November 2022 aktualisierten Onkopedia-Leitlinie.1 Und die Anzahl an therapierbaren Markern wächst:
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Für die Expert:innen gehören die molekulargenetischen Marker ALK, BRAFV600E, EGFR, HER2, KRAS, c-MET, NTRK, RET und ROS1 nun zum Test-„Pflichtprogramm“ beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Die im Dezember 2022 aktualisierte S3-Leitlinie zum Lungenkarzinom stimmt in den Tenor mit ein.2 Der Grund: Es stehen entsprechende zielgerichtete TKI zur Verfügung.
Die Aktualisierungen der Leitlinien verdeutlichen, wie viel sich im vergangenen Jahrzehnt bei der Behandlung des NSCLC getan hat. Bei etwa zwei Drittel aller NSCLC-Patient:innen kann eine onkogene Alteration als Ursache nachgewiesen werden.3 Für ein Drittel dieser Patient:innen steht mittlerweile eine zielgerichtete Therapieoption zur Verfügung.4 Sie profitieren damit von einer Chemotherapie-freien Behandlung, die in der Regel nicht nur verträglicher, sondern anderen Therapieoptionen auch hinsichtlich der Dauer und Tiefe des Ansprechens überlegen ist.1 Entscheidende Voraussetzung gemäß der Leitlinien ist eine umfangreiche molekulare Diagnostik, damit z. B. Patient:innen mit ALK-, ROS1 oder RET-Fusionen von diesen Optionen profitieren können.1,2 Die TKI sollen wenn möglich First-Line eingesetzt werden, beispielsweise Alecensa® (Alectinib) bei ALK-Fusions-positivem NSCLC, Gavreto®▼ (Pralsetinib) bei RET-Fusions-positivem NSCLC und Rozlytrek®▼(Entrectinib) bei ROS1- oder NTRK-Fusions-positivem NSCLC.*,1
Zur Behandlung des fortgeschrittenen ALK-Fusions-positiven NSCLC gilt Alectinib weiterhin als First-Line-Standard. Langzeitdaten zeigen, dass der etablierte ALK-Inhibitor zu einem langen progressionsfreien Überleben (PFS: 34,8 Monate)5 führt und der Mehrheit der Patient:innen ein Gesamtüberleben von mindestens fünf Jahren ermöglichen kann (5-Jahres-OS-Rate: 62,5 %).6 Zudem kann Alectinib in der First-Line die Entstehung von ZNS-Metastasen verhindern.7,8 Exzellente Langzeit- und Praxiserfahrung mit über 72.000 Patient:innen weltweit bestätigen bereits die Studiendaten: Auch im Real-World-Setting ist die Behandlung mit Alectinib erfolgreich.9,10
Sowohl die Onkopedia- als auch die S3-Leitlinie empfehlen mit Alectinib, Entrectinib und Pralsetinib drei TKI zur Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC. Insbesondere mit Alectinib und Entrectinib stehen für Patient:innen mit ALK- bzw. ROS1-Fusions-positivem NSCLC ZNS-wirksame TKI zur Verfügung11,12: Die gute intrakranielle Wirksamkeit beruht auf der langfristigen Verweilzeit der TKI in therapeutischen Konzentrationen im ZNS13,14, wo sie ihre Wirkung entfalten können. Die gute ZNS-Wirksamkeit wird in den Leitlinien für Entrectinib explizit hervorgehoben.1,2 Der TKI der nächsten Generation kann zur First-Line-Behandlung von ROS1-Fusions-positivem NSCLC eingesetzt werden. Als ROS1- und TRK-Inhibitor ist Entrectinib auch bei NTRK-Fusions-positivem NSCLC indiziert.12 Auch diese Patient:innen können von der hohen Ansprechrate profitieren.1 In beiden Gruppen sprachen mehr als zwei Drittel auf den ROS1- und NTRK-Inhibitor an.15
Die Updates der beiden Leitlinien spiegeln die Fortschritte bei der Forschung und Therapie des NSCLC wider: Das NSCLC differenziert sich zunehmend in immer kleinere Subgruppen, für die immer individueller angepasste und – sofern vorhanden – zielgerichtete Therapieoptionen wie spezifische TKI oder Immuncheckpoint-Inhibitoren zur Verfügung stehen. Dennoch sind die Testraten in Deutschland weiterhin ausbaufähig.16 Im Zuge der Aktualisierungen ist der Stellenwert der immunhistochemischen und molekularen Testung weiter gestiegen.
* Rozlytrek kann auch tumoragnostisch bei anderen NTRK-Fusions-positiven soliden Tumoren eingesetzt werden
1. Griesinger F et al. Lungenkarzinom, nicht-kleinzelllig (NSCLC). Onkopedia Leitlinie November 2022. Online; verfügbar unter: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-nicht-kleinzellignsclc/@@guideline/html/index.html. Zugriff am 20.02.2023
2. Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms, Langversion 2.1,2022, AWMFRegisternummer: 020/007OL, https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/lungenkarzinom/. Zugriff am: 20.02.2023
3. https://lungcancergroup.de/molekularpathologie/treibermutationen/ (aufgerufen im Februar 2022)
4. Hirsch FR et al., Lancet 2017; 389 (10066): 299–311
5. Mok T et al., Poster 1484PD, ESMO 2019, 27.09. – 01.10.2019, Barcelona (Spanien)
6. Peters S et al., J Clin Oncol 2020: 38 (suppl; abstr 9518)
7. Peters S et al., N Engl J Med 2017; 377: 829-838
8. Gadgeel S et al., Ann Oncol 2017; 28: 1298O_PR
9. Dziadziuszko R et al., ESMO Open 2022;7(6): 100612
10. Krebs MG et al., ESMO 2021, ePoster 1201P
11. Fachinformation Alecensa®, aktueller Stand
12. Fachinformation Rozlytrek®, aktueller Stand
13. Kodama T et al. Cancer Chemother Pharmacol 2014;74: 1023-1028
14. Fischer H et al. Neuro Oncol 2020;22(6): 819-829
15. Krebs MG et al., Poster 1287P. ESMO Virtual Congress 2020; 19.–21.09.2020
16. CRISP Quartalsbericht: Q2/2022. Datenschnitt 30.06.2022; data on file